‘Ich wandert’ einsam wie die Wolke’

Ich wandert’ einsam wie die Wolke,
die treibt dahin in ihrer Höhe,
als plötzlich ich vor einem Volke
von goldnen Osterglocken stehe:
Am See, dort wo die Bäume sind,
flattern und tanzen sie im Wind.

So endlos, wie die Sterne scheinen
und funkeln auf der Himmelsstraße,
erstrecken sich der Blumen Reihen
die Bucht entlang am Kiesgestade:
Zehntausend fasste da mein Blick,
Köpfe all wiegend wie verzückt.

Im Hintergrund der Wellen Tanz,
doch munterer der Blumen Reigen!
Vor Freude sprachlos war ich ganz,
in froher Runde durft’ ich schweigen:
Ich schaute, schaute, kaum bedachte
die Wohltat, die dies Schauspiel brachte:

Wenn ich mal liege auf der Couch,
gestimmt, dass man den Tag vergisst,
sie blitzen auf vorm innern Aug’,
was des Alleinseins Segen ist:
Das Herz wird froh, es tanzt beschwingt,
von der Narzissenschar umringt.